Moin Allerseits aus dem hohen Norden,
Wir haben uns vor 4 Wochen unseren Wohnwagen gekauft, er wirkte sehr gepflegt, Underdog Verkäufer versicherte uns, das er zwar mal Wassereinbruch hatte, aber alles behoben sei und er wieder dicht sei. Nachdem ich eine komische Stelle am Boden gesichtet hab, habe ich mich mal schlau gemacht und ich bin mir zu 100% sicher, dass hier nichts wirklich behoben ist.
Die Dachkante wurde mit Silikon nachgebessert. Am Bugfenster befinden sich Wasserflecken. An einer Stelle vorne zum Gaskasten ist der Boden morsch und an der Ecke zum Heck hab ich innen auch verdächtige Flecken gefunden. Ich weiß, es ist alles reparabel und auch „Frau“ kann das schaffen.
Aber ich brauche jetzt erfahrene Menschen, die mich etwas „Erden“, weil ich nicht genau weiß womit ich beginnen soll. Denn es naht derHerbst mit Regen und Kälte.

Grundsätzlich ist der Plan, alles was geht neu abzudichten. Ich hab schon 10 Kartuschen Dekasil 8936 bestellt.
Über Winter bekommt er eine komplette Hülle übergezogen.

Aber solange das Wetter noch einigermaßen trocken ist, wollte ich schon anfangen, was zu machen. Nur wo fange an, was ist sinnvoll?
Ich weiß, das Silikon muss runter, abgerichtet habe Angst, dass es so eine Mamutaufgabe ist und ich es in einer Trockenphase nicht schaffe, diese Naht dicht zubekommen..
Ich traue mir das allesamt, aber ich weiß auch, dass ich für alles eben länger brauche. Ich habender im Forum auch schon jede Menge gelesen und mitgenommen, aber in meinem Kopfe raucht es ziemlich doll.
I Need help.

Liebe Grüße Steffi

Steffi70 hat geschrieben:Aber solange das Wetter noch einigermaßen trocken ist, wollte ich schon anfangen, was zu machen. Nur wo fange an, was ist sinnvoll?

Tag Steffi
Da ich deine Bilder ja in meinem Fred gesehen habe, hier mein Rat zur Vorgehensweise :
Keinesfalls irgendwas neu abdichten, denn erstmal muss alles trocken werden.
Hierzu alles von außen abbauen, dass da Luft rankommt.
Dies wären beide Kantenleisten mit Gummi rundum von vorne unten bis hinten unten. Auf jeden Fall auch den Abgaskamin der Heizung
und die beiden Fensterleisten vorne und hinten. Da das Rahmenholz des einen Fensters bestimmt auch nass ist muss man hier den
schwarzen Gummi des Fensters rausnehmen. Von innen natürlich die Rollos abbauen.

Wie schaut es eigentlich in den Ecken unten in den Staukästen aus ?
Und/oder in den 4 Ecken am Unterboden ?
Gruß Kurt

Erst mal Danke für deine schnelle Antwort. Das erleichtert ungemein.

Wir werden am Sonntag erstmal Leerläufen. Dann muss das Vorzelt runter und wir können mit der Demontage beginnen.
Wenn ich die Fensterleiste abnehme, muss das Fenster ganz raus. Es ist in der Schiene eingehängt. Ich hoffe er bleibt unter der gekauften Haube auch trocken.
Leider müssen sämtliche Reparaturen auf dem Campingplatz erledigt werden. ohne Unterstand.
Ich werde Sonntag noch weitere Fotos vom Boden machen. An der einen Ecke ist der Boden definitiv morsch(vorne links zum Gaskasten. Vorne rechts scheint auch was zu sein. Da kam ich wegen Vorzelt noch nicht ran zum gucken. Von innen sehen die Unteren Ecken aber noch ganz gut aus. Allerdings sind hier im Bug sowie im Heck dicke Bretter verschraubt und da hab ich noch nicht unter gesehen.
So jetzt muss ich los zur Arbeit, Geld für die Reparatur beschaffen.
Schönes Wochenende.
Steffi

Steffi70 hat geschrieben: Allerdings sind hier im Bug sowie im Heck dicke Bretter verschraubt und da hab ich noch nicht unter gesehen.

Dann hat da schon mal jemand rum gepfuscht.

Guten Morgen oder Moin, wie man hier im Norden so schön sagt.

Da hat zu 100% jemand rumgefuscht! :evil:

Ich hab jetzt noch mal Bilder gemacht und mein Bauchgefühl sagt, das sieht gar nicht gut aus.
Ich denke, nur mit Dachkantenprofilen und Fensterleisten abbauen zum Austrocknen ist es definitiv nicht getan. Ich hab noch eine leise Hoffnung, dass die Profis hier, das anders beurteilen als mein Bauchgefühl.
Leider bekomme ich es nicht hin, einen Beschreibungstext unter die Bilder zu setzten, deshalb beschreibe ich die Bilder hier.

1. Bugfenster mit Wasserflecken, die Verkleidung sie mir nicht orginal aus.


2. Bug rechte Seite unten, hier sieht man auch die dicken Bretter, die ich meinte.


3. Bug links unten, unter dieser Stelle ist der Boden morsch.


4.Boden unter Bild 3 Bug links


5. Bugfenster links


6. Bugfenster rechts


7. Dachkante rechts mit Dunstabzug dazu gehört das Bild aus meinen vorherigen Post mit den Oberschränken. die Dachkante ist durchgehend mit Silikon abgedichtet. :cry:


8./9. Heck rechts unten, zu diesen Bildern gehört das Bild mit der Lampe aus meinem vorherigen Post. Hier wurde in der Ecke schon mal mit Silikon gedichtet.



10. Heck rechts außen


11. Unterboden vom Heck aus gesehen


Die Füllgummis sind teilweise nicht mehr ganzflächig in den Profilen und Schienen.

Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt. Mein Bauchgefühl sagt mir, das innen im Bug sowie im Heck auch die Innenverkleidung runter muss, weil das Ausmaß des Schdens doch etwas größer ist.
Wir haben den Wagen mit feinem "reparierten Wasserschaden" gekauft. Aber vernünftig repariert ist hier anscheint nichts.
Es ist jetzt so wie es ist. also Ärmel hoch und ran an den Feind.

Liebe Grüße Steffi

Sehr schlimm.
Ob das ein Laie wieder hinbringt ?
Ich glaub nicht.

Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Ich hab es bisher immer alles hinbekommen, außer es hat einen Motor.
Ich hab hier ja schon ausgiebig gelesen. Mal sehen, was mich erwartet, wenn ich innen den „Vorschlaghammer“ schwinge. Mein selbstgebautes Gewächshaus mit Holzständerwerk steht auch schon einige Jahre und hat so einigen schweren norddeutschen Stürmen getrotzt. Ich werd das Kind äh den Wohnwagen schon schaukeln.

Moin, lieber Kurt,
Du schreibst sehr schlimm, das mag sein. Aber bist du so lieb und magst das mal ausführlicher erläutern. :lupe:
Ich bin handwerklich echt nicht unbegabt und hab auch schon mit einem riesigen Aufwand gerechnet. Mein Bruder wird mir helfen. Dann wird’s auch klappen.
Mein Plan ist wie folgt:
Ich werde im Bug anfangen. Die äußeren Kantenleisten und die Fensterleiste samt Fenster entfernen. Dann innen die Verkleidung runter von unten nach oben Stück für Stück und in der linken Ecke den Boden Stück für Stück freilegen und erneuern was nicht mehr gut ist. Sprich Torf raus und neues Holz rein. Dann werde ich mir zur Sicherheit auch den Übergang zum Gaskasten genauer ansehen.
Eine Frage habe ich noch, was hat es mit den Brettern auf sich, auf denen die Gastherme montiert ist?
Ist das Orginal oder hat da schon mal jemand von innen was verstärkt? Wenn ja, dann ahne ich Böses und es wird sicher ne Kernsanierung, aber, ich hab selber noch mal viel gelesen, auch das macht mir keine Angst.
Wäre nur schön, wenn ich ungefähr weiß, was auf mich zukommt, damit ich das zeitlich gut organisiert bekomme.

Wenn ich mich jetzt von vorne bis hinten durcharbeite, ist es dann überhaupt sinnvoll beide Kantenleisten ganz abzunehmen?
Ich mache mir natürlich Gedanken wegen der Stabilität wenn ich von innen die Wände offen hab.
Liebe Grüße
Steffi

O.K. Steffi,
ich versuche es mal.
Ich kann natürlich nur aufgrund der Bilder und meiner Erfahrung urteilen,
reinschauen kann ich nicht.
Bilder einer Gastherme sehe ich nicht.
Da die Rahmenhölzer unter den Kantenleisten bestimmt fast überall nass sind,
sollten sie alle ab um das Holz gut austrocknen zu lassen. Das dauert bestimmt viele Wochen.
Hat auch keinen Einfluss auf die Stabilität.
Entkernen solltest du nur stückweise, also erst vorne dann hinten.
Zuerst die Platten ab um an verfaulte Hölzer ran zu kommen. Wenn die raus sind und diese Stellen trocken,
dann relativ schnell wieder neue Hölzer einkleben. Lieber ein paar mehr, das gibt wieder Stabilität.
Sehr wichtig ist hierbei die Verbindung Boden/Seitenwand, denn die hält die gesamte Konstruktion einschl. des Daches.
Bei großer Entnahme von Wand und Hölzern lieber das Dach abstützen.
Gru0 Kurt

Hallo Steffi,
hier schreibt Ulrike (56, seit zwei Wochen Besitzerin eines Hobby 440, BJ. 1998)
Wie es denn mit deinem Wohnwagen weitergegangen? Hast du die notwendigen Reparaturen mittlerweile ausgeführt?
Deine Geschichte interessiert mich, weil wir mit unserem Hobby wohl auch einen verschwiegenen Wasserschaden mitgekauft haben und ich auf der Suche nach Erfahrungsberichten von Reparaturen bin.
Leider (oder zum Glück, wie man´s auch sieht...) bin ich hier mehr als fündig geworden :eek: Zuerst einmal tröstet es mich schonmal, dass wir nicht die Einzigen sind, denen sowas passiert.
Aber jetzt geht´s halt dann auch drum, rauszufinden, was wir machen können, damit wir das Schätzchen eines Tages auch nutzen können :hallo:

Hallo Ulrike,
die Userin Steffi70 war zum letzten Mal am 29 Sep 2023 16:45:29 hier eingeloggt.
Vielleicht hast Du ja Glück und sie liest Deine Anfrage.

Zur Sache selbst: Bei einem Wasserschaden sollte man zuerst einmal die Ursache dafür ergründen und sie beseitigen.
Einen WoWa mit Baujahr 1998 ... der wird immer seine Mängel aufweisen, wer da naiv genug bei der Besichtigung war,
argumentiert schnell einmal mit "verschwiegen", was aber bei gründlicher Inspektion sicher gleich aufgefallen wäre.
Nach 25 Jahren ist mit solchen Schäden immer zu rechnen, wobei ich da der Marke "Hobby" jetzt persé schlechtes nichts andichten möchte,
aber leider kam mir noch kein so alter Hobby unter, der keine Undichtigkeiten intus hatte.

Wenn Du aufmerksam und gründlich das Forum durchforstest, wirst Du etliche Berichte finden, die dieses Thema behandeln
und ebenso viele Berichte studieren können, wie diese mal mehr und/oder mal weniger massiven Schäden behoben wurden.
Das geht von punktuellen Reparaturen bis hin zu General-Sanierungen.

Du kannst auch mal beim User "turbokurtle" im Profil die Berichte von ihm lesen, er ist IMHO "der Experte" schlechthin für die Reparatur
von Wasserschäden an Wohnwagen - oder Du schreibst ihn mal direkt an.

Bevor ihr also beginnt, solltet ihr Ursachenforschung betreiben und feststellen, was alles vom Wasser zerstört wurde.
Dann könnt Ihr entscheiden, ob Ihr Euch das zutraut - es wird Platzbrauchen, wo der WoWa zerlegt werden kann (trockener Unterstand),
es braucht handwerkliches Knoff-Hoff, Werkzeug und Material sowie Geld und Zeit.
Ganz hilfreich ist auch, Bilder einzustellen, die Eure Schäden möglichst detailreich zeigen, damit hilfswillige User sehen,
um was es geht und mit Tipps helfen können.

Gerne könt Ihr Euch auch mal die Seite "https://transitfrei.de/" ansehen, da gibt es auch etliches darüber zu lesen.

Das sind meine zehn Cent dazu ...

Hallo Ulrike,
Wir haben unseren Wohnwagen wieder dicht bekommen. Es ist sehr mühselig gewesen, zumal wir keine Halle hatten und ich als Frau fast alles alleine gemacht habe. Schwer fand ich es nicht, nur sehr zeitaufwendig.
Auch mussten wir noch einiges an Werkzeug kaufen, was dann die Reparaturkosten in die Höhe getrieben hat.
Nach der Reparatur haben wir von Außen alles neu eingedichet. Auch hier habe ich noch mal in eine akkubetriebene Kartuschenpresse investiert, da ich mit meinen arthosengeschunden Händen nicht die Kraft hatte es anders zu machen.
Mein Fazit: es hat sich auf jedenfall für uns gelohnt. Aber auch das muss man Abwegen, denn der Aufwand hierbei ist nicht zu unterschätzen.
Ich habe viel gelernt und mir hat es Spaß gemacht. Und beim nächsten Wohnwagenkauf wird mir sicherlich nicht so schnell ein Wasserschaden untergejubelt.
Liebe Grüße Steffi

Tach Steffi!

Zwar jetzt zu spät, aber fürs nächste Mal oder andere "Newbies" interessant,
bevor man loszieht und drauflos kauft,
mal einen Blick auf "transitfrei.de/campingeinsteiger-abc" zu werfen ...