Hallo zusammen,

wir sind völlig neu was Wohnwagen betrifft. Dennoch planen und suchen wir seit geraumer Zeit den passenden Wohnwagen für uns.
Wir sind 2 Erwachsene und 2 Kinder und haben den Fendt 465 SFB Tendenza im Blick. Wir werden überwiegend Kurztripps unternehmen wollen, aber vielleicht auch mal die ein oder andere Saison einen Dauercampingplatz am Lieblingsplatz unserer Wahl nutzen. Allerdings bin ich etwas verunsichert was die Möglichkeit des Zugfahrzeugs betrifft. Der Fendt wiegt leer knapp 1300 kg, bei den meisten Angebote die wir so bislang geblickt haben, wurde ein Auflastung des WW durchgeführt von 1500 auf 1700 oder 1800kg.

Wir haben 2 Autos, meine Frau fährt einen Ford Kuga, Benziner mit 150PS und 2000 kg Zuglast eingetragen im Schein. Im Moment hab ich noch einen Golf 7, 1.6 mit einer eingetragenen Zuglast von 1800kg. Nun habe ich in vielen Beiträgen schon gelesen das ein Auto meiner Größe damit überfordert sei. Bei meinem nächsten Firmenfahrzeug werde ich darauf achten eine höhere Zuglast zu im Auto zu haben. Da ich für meinen Golf keinen Sprit zahlen muss, würde ich natürlich die Fahrten am liebsten auch mit dem Fahrzeug machen. Die Auflastung auf 1700-1800 kg sind ja nur mögliche Daten im Schein, wenn ich nun nicht über 1500-1600 kg komme, reicht der Golf dann fürs ziehen?

Ich habe einfach null Erfahrung und würde gerne Eure wertgeschätzte Meinung hierzu hören/lesen, am liebsten von Leuten die auch mit ähnlichen Werten unterwegs sind.

Seit herzlich gegrüßt und ein schönes Pfingstwochenende.

Grüße
Stean

gib hier deine daten und und vergleiche:

https://www.zugwagen.info/

soul hat geschrieben:gib hier deine daten und und vergleiche:

https://www.zugwagen.info/

Dank Dir.. hab ich mir angeschaut. Theoretisch darf ich ihn so fahren, die Frage ist nur, ob jemand Erfahrungen damit hat und wie er sie beurteilt.

Grüße
Stefan

Servus Stefan1

Seid Ihr sicher, mit Eurer Entscheidung Camper werden zu wollen
oder ist das eher der Pandemie geschuldet, um mal ausprobieren zu wollen?

Daß Fendt-Besitzer ihre Wägen auflasten lassen, liegt meist daran, daß im O.-Zustand einfach zu wenig Zuladung bieten,
weil die Fendt von Haus aus, leer schon relativ viel wiegen.
Mit 4 Personen kommt da schon allerhand zusammen, was da mit soll, 300 kg hören da oft den Schlag nicht.
Vorzelt, Vorzelteinrichtung mit Tisch, Stühlen, Kocher, Schränke ..., Kochpötte, Geschirr, Kühlbox, Gasflasche/n,
Anziehsachen, Spielzeugs, Schuhe usw. - da kommt schon allerhand zusammen und dann wirds oft knapp.
Manche Leute meinen dann, Fahrräder gehen auch noch ...

Wo schon 4 Pers. im Zugfahrzeug sitzen, paßt da die Welt auch nicht mehr in den Kofferraum.
Das Zugfahrzeug hat ja auch Limits - max. Hinterachs-Gewicht, max. zu. Ges.-Gewicht - max. zul. Ges.-Zuggewicht.

Wobei noch zu klären ist: Reicht die FS-Klasse für das Gespann? Mit dem "B" ist bei 3.499 kg Schluß,
darüber muß der "BE" her oder der "B96".

Auch wenn da auf dem Papier mit dem VW-Golf vorne dran als "geeignet" da steht, aber mit 1.800 g am Haken vom Gölfchen,
na ich weiß ja nicht - Fahrspaß ist da keiner mehr, vor allem nicht mit 4 Pers. an Bord - 100 km/h sind dann eh nicht mehr drin.
Sowas ist sehr auf Kante gehäkelt und nur wegen max. zwei Tankfüllungen "gratis", würde ich da doch lieber auf den Kuga zugreifen,
wenn der eh schon da steht - auch Geiz muß mal seine Grenzen finde, meine ich.

Du fragts nach Erfahrungen?
Nun, ich habe keinen Golf und keinen 1,8 to-Anhänger.
Kenne aber 180er Benz und 1,5 to hinten dran ... Katastrophe.
Zuletzt unseren Vectra gegen einen Zafira getauscht, mit nur 1.000 kg hinten dran.
Ein Unterschied zw. Tag und Nacht, wobei wir nur zu zweit unterwegs sind.
Mit dem Zafira vorne dran, bestimme ich, was das Gespann treibt,
mit dem Vectra war es anders, der Hänger dirigierte die Fuhre.
Gerade in Grenzsituationen spielt das eine große Rolle.

Also ...
Als Familienvater würde ich wissen, wo meine Präferenzen zu liegen haben: Safety First.

Und was den Anhänger angeht, ob es ein Fendt sein muß, der relativ schwer daher kommt
oder ob es nicht mehr Sinn macht, einen "leichteren" Wagen mit ausgesprochenem Familiengrundriß ins Kalkül zu ziehen?
Der neue Tendenza steht mit knapp 1350 kg leer und zul. Ges.Gew. 1.500 kg im Prospekt, das wären lächsrliche 150 kg Zuladung,
dann noch das ständige Umbauen vom Kinderschlafplatz ... Familien-WW geht anders.

Dank Dir.. hab ich mir angeschaut. Theoretisch darf ich ihn so fahren, die Frage ist nur, ob jemand Erfahrungen damit hat und wie er sie beurteilt.

Tach
Auch ich kann nur von diesem Gespann abraten. Der Unterschied zwischen theoretisch möglich und Praktisch richtig ist sehr groß. Belade doch mal deinen Golf mit 4 Personen und lege in den Kofferraum die 100kg Stützlast des WW. Dann schaue dir das Auto mal von der Seite an. Der hängt doch schon hinten runter, was völlig normal ist. Jetzt stelle dir den WW dahinter vor. Der hängt dann nach vor runter, weil der Kugelkopf des Golf tiefer ist als im waagerechten zustand des WW. Viele habe ich erlebt, die das versucht haben auszugleichen, in dem sie aus dem PKW alles rausgeschmissen haben, was mit 2 Kindern schwierig wird, oder/und im WW alles hinten reingepackt haben. Das Gespann wird bei fahren dadurch sowas von Instabil und fast unfahrbar bei dem geringsten Seitenwind. Da treten Hebelkräfte auf, die selbst durch beste Fahrkunst nicht auszugleichen sind. Außerdem, durch das hinten runterhängen des Golf entlastest du die Vorderräder, die aber antreiben sollen. Was du an Sprit, weil kostenlos sparst, investierst du in neue Reifen, weil die bei allen möglichkeiten durchdrehen werden.

1. Ein Gespann, bestehend aus PKW+Anhänger müssen zum fahren immer in der Waage sein.
2. Das Hauptgewicht des WW muss auf der Achse liegen. Je weiter du von der Achse weggehst, desto leichter muss das Gewicht werden.
3. Die schwersten Dinge im WW müssen unten in Bodennähe sein, nicht in den Dachschränken.
4. Um nicht auf der Autobahn zwischen den LKW fahren zu müssen und man die 100km/h fahren möchte, muss das Leergewicht des Zugfahrzeuges größer sein als das Gesamtgewicht des Anhänger.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen bei deiner Entscheidung helfen.

Gruß plumper

Hey ABurger,

erstmal allerbesten Dank für Deine ausführliche Nachricht.

Pandemie geschuldet würde ich eher nicht sagen, bislang waren wir aufs Zelten ausgelegt, aber mit dem Alter möchte man dann doch etwas mehr Komfort.
Gerade auch bei schlechteren Wettertagen. Wir sind immer viel unterwegs und freuen uns aufs Campen, weil es uns mehr Freiheit bietet als Zelten, Pensionen und Ferienwohnungen.
Wer mit Hund und 2 Kindern unterwegs ist, weiß das. Mal eben ein WE irgendwo hin ist in der Konstellation immer ein Aufwand was zu finden.
Ich hoffe das ich im Winter einen neuen Firmenwagen bekomme, das wir hoffentlich ebenfalls ein Kuga weil der Preistechnisch da rein passt, was meine Firma bereit ist auszugeben.
Bis dahin fahren wir halt mit dem Auto meiner Frau. Wir sind schon mega am stöbern welches Modell das geeignetste für uns wäre. Camper aus unsere Bekanntschaften reden immer nur von Tabbert und Fendt, vermutlich ist das wie beim Häusle bauen, man weiß erst beim 2ten oder gar 3ten was das richtige ist.

Ich werde aber mal Deinen versteckten Ratschlag befolgen und mich auf die Suche nach einem familientauglich, ggf. leichteren Modell umschauen. Vielleicht ist das in Gesamtheit noch etwas zielführender für uns.

Ich danke Dir vielmals für Deine Meinung...

Viele Grüße
Stefan

Plumper68 hat geschrieben:Dank Dir.. hab ich mir angeschaut. Theoretisch darf ich ihn so fahren, die Frage ist nur, ob jemand Erfahrungen damit hat und wie er sie beurteilt.

Tach
Auch ich kann nur von diesem Gespann abraten. Der Unterschied zwischen theoretisch möglich und Praktisch richtig ist sehr groß. Belade doch mal deinen Golf mit 4 Personen und lege in den Kofferraum die 100kg Stützlast des WW. Dann schaue dir das Auto mal von der Seite an. Der hängt doch schon hinten runter, was völlig normal ist. Jetzt stelle dir den WW dahinter vor. Der hängt dann nach vor runter, weil der Kugelkopf des Golf tiefer ist als im waagerechten zustand des WW. Viele habe ich erlebt, die das versucht haben auszugleichen, in dem sie aus dem PKW alles rausgeschmissen haben, was mit 2 Kindern schwierig wird, oder/und im WW alles hinten reingepackt haben. Das Gespann wird bei fahren dadurch sowas von Instabil und fast unfahrbar bei dem geringsten Seitenwind. Da treten Hebelkräfte auf, die selbst durch beste Fahrkunst nicht auszugleichen sind. Außerdem, durch das hinten runterhängen des Golf entlastest du die Vorderräder, die aber antreiben sollen. Was du an Sprit, weil kostenlos sparst, investierst du in neue Reifen, weil die bei allen möglichkeiten durchdrehen werden.

1. Ein Gespann, bestehend aus PKW+Anhänger müssen zum fahren immer in der Waage sein.
2. Das Hauptgewicht des WW muss auf der Achse liegen. Je weiter du von der Achse weggehst, desto leichter muss das Gewicht werden.
3. Die schwersten Dinge im WW müssen unten in Bodennähe sein, nicht in den Dachschränken.
4. Um nicht auf der Autobahn zwischen den LKW fahren zu müssen und man die 100km/h fahren möchte, muss das Leergewicht des Zugfahrzeuges größer sein als das Gesamtgewicht des Anhänger.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen bei deiner Entscheidung helfen.

Gruß plumper

Hey Plumper,

besten Dank für Deine Einschätzung. Bin froh das es ein Forum gibt in denen man einen Ratschlag bekommt, der WW Verkäufer sagt, wenns der Hersteller erlaubt, wirds auch gehen.
Das mit dem in der Waage sein leuchtet mir ein. Das werde ich dann mal mit dem Kuga testen bevor wir kaufen. Nur kann man in dem Fall die Beladung nicht testen, aber vermutlich irgendwie ausgleichen.

Viele Grüße und Danke
Stefan

Hallo Stefan

Es wurde fast alles gesagt. Auch wenn ich den Kuga nicht als bestes Zugfahrzeug ansehe, sind es Welten zwischen dem Ford und dem Golf.

Fast alle heutigen Autos haben genug PS/Drehmoment um einen Wohnwagen zu ziehen. Viel wichtiger ist die Stabilität des Gespannes. dH. Je schwerer das Zugfahrzeug, je länger der Radstand und je kürzer der Überhang desto stabiler das Gespann.

Beispiele, Kollege hat seinen Tiguan gegen einen Forester eingetauscht - Er sagt er fahre damit viel entspannter.
In 28 Jahren Wohnwagen ziehen, war der BMW 528i das schlechteste Zugfahrzeug das ich hatte. Ich hatte das Gefühl der Wohnwagen steuert nicht ich.

Nimm den Kuga, vergiss den Golf.

UND einen Wohnwagen immer auf das Maximum auflasten, Du wirst über kurz oder lang sehr froh darüber sein.

Gruss aus dem Wallis

chrigel

Hey visp42,
dank Dir. Wie gesagt ich bin dankbar für jede konstruktive Meinung. Nichts ist mehr wert als die Erfahrung.
Der Kuga meiner Frau ist fast neu, an dem Auto kommen wir einfach nicht vorbei weil es einfach eine Investition in die nächsten Jahre war.
Den Golf hake ich hiermit als Zugfahrzeug ab.

Danke.. für Eure Meinung.

Grüße
Stefan

samrein hat geschrieben:Den Golf hake ich hiermit als Zugfahrzeug ab.

Definitiv eine gute Entscheidung.
Und für uns alte Säcke ist es schön wenn Junge mal auf uns hören. Ist heutzutage nicht selbstverständlich.
Da ich auch eine etwa 20 jährige Erfahrung mit vielen unterschiedlichen Wowa Gespannen habe,
schließe ich mich uneingeschränkt meinen Vorrednern an.
Bezügl. Fendt, der ist sehr gut, bleib dabei.
Gruß Kurt

Hallo Kurt,

dank Dir für Deine Meinung. Naja so jung bin ich ja auch nicht mehr... aber was auf jeden Fall stimmt, ist das ich wegen ein paar Euro sparen kein Risiko eingehen werde.

Liebe Grüße
Stefan