Hallo Oliver,

500 Euro ist für einen gewerblichen Transport schon ein gutes Geschäft!
Rechnen wir mal so, als würde dir eine Privatperson aushelfen:
Sprit ist recht teuer und du musst ja dann rechnen, dass von Herne bis Berlin und auch für die Rückstrecke der entsprechende Diesel oder Benzinverbrauch bezahlt werden muss.
Das sind mal eben 550km geschätzt, also 1100 für Hin und Zurück.
Bei den aktuellen Spritpreisen kostet das:
12 Liter auf 100km für den Lastlauf nach Berlin = 66 Liter
8 Liter auf 100 für den Leerlauf zurück nach Herne = 44 Liter
Macht zusammen 110 Liter bei 1,55 € den Liter Diesel = 170,50 €.
Und davon ist noch keine Currywurst für unterwegs bezahlt oder ein Zimmer in einem Etap- Hotel oder einer anderen günstigen Absteige rund um Berlin, denn kaum angekommen wird man unschwer Bock haben, gleich wieder alles zurück zu fahren.
:wink:

Also vielleicht noch 50-80 Euro für Spesen und Übernachtung einrechnen, dann bist du schon bei 250,- €!
Es bleiben dem Privatmann für 2 Tage unterwegs sein also gerade mal 50,- € Reingewinn bei deinem Angebot.
Nicht sehr viel für den Aufwand!
Auch musst du überlegen, dass nicht jeder mal eben ein Auto hat, was 1900kg ziehen kann!
Würde ich in Herne wohnen, würde ich es vielleicht noch aus Gefälligkeit gegenüber dir als Forenmitglied machen, aber unser Kombi kann (wie viele andere Durchschnittsautos auch!) nunmal nur 1400kg ziehen (und das ist für einen Durchschnittskombi schon viel!).
Also fallen viele Privatleute schonmal raus, wenn sie dir helfen wollen.
Und wenn du dann doch einen mit einem guten Zugwagen findest, hat der vielleicht noch einen weiteren Anmarsch und Rückweg von und nach Herne zurückzulegen, was den Spritverbrauch weiter nach oben bringt!
Noch was: für einen Straßentransport schleppend ist dein Wohnwagen von den 300Euro ja noch nicht versichert und kurzzeit- zugelassen!
Soll der Fahrer das auch noch von den 50Euro Gewinn bezahlen?

Es müsste schon sehr großer Zufall sein, dass jemand mit seinem dicken Auto (UND vorhandener AHK!) wirklich rein zufällig nach Berlin fährt und sowieso dahin muss, dass er dich einfach an den Haken nehmen kann und trotz Kurzzeitkennzeichen noch etwas für den Fahrer übrig bleibt.

Mein Tipp daher: Nimm das Angebot einer ordentlichen Spedition an und regele den Transport über einen sauberen schriftlichen Frachtvertrag!
Denn dann hast du auch gleich die Sache mit der Haftung geklärt.
Was ist zum Beispiel, wenn der Fahrer unterwegs einen Unfall hat?
Da wird aus der Gefälligkeit schnell ein Problem...

Ansonsten bliebe dir vielleicht nur, dich an eine der vielen Mitfahrzentralen zu wenden.
Das ist zwar ein ungewöhnliches Anliegen, aber vielleicht können die dir ja auch einen Schlepper vermitteln, wenn du angibst "Person + 1900kg Wohnwagen" zu transportieren und dann eben selber mitfahren.
Lob dann die 200 Euro aus und sorge für die verbleibenden 100 Euro selbst dafür, dass dein Wagen für den Tag der Fahrt ein Überführungskennzeichen hat.
Ein paar Tage für einen Versuch bleiben dir ja noch, eine andere Idee hätte ich sonst nicht.


Gruß
Björn

Hallo Björn,

das ist ja mal ausfuehrlich. Offenbar hast Du da bereits ausreichend Erfahrungen gesammelt.

Vielen Dank, fuer die Details und liebevoll bedachte Antwort. Das hilft mir schon mal weiter.

Im Konsenz, dachte ich auch, daß es wohl guenstiger bzw. verlaesslicher waere ein dafuer
spezielles Unternehmen zu fragen. Da war ich offenbar ein bißchen blauaegig. :roll:

Dein Tipp, ist wohl das Beste. :ja: Werde ich so machen.

Ein wunderschoenes Wochenende fuer Dich,
& liebe Grueße aus Berlin!

Oliver

Hallo Oliver

Björns Ausführungen sind absolut korrekt :!:

Ich dachte im ersten Moment auch -> OK .. Helfe ich einem Forumsmitglied :wink: .
Aber : Die Spritkosten schreckten mich doch ab ...

Ich habe einen Opel Omega der das Gewicht ziehen darf (leer) 136 Ps / oder Alternativ ein Wohnmobil mit AHK wo es gehen würde -> beide Fahrzeuge wären bei einer Entfernung ( hier etwa 520 km - von Berlin nach Herne) im Zugbetrieb mit 12,5 l Benzin bzw. 16 l Diesel anzusetzen , in etwa.....nun rechnete ich nach , wo ich hier den günstigsten Fall annahm und die anfallende Zeit , ich würde es machen ,wenn ich irgendwo dort in der Nähe wäre. So ist es aber einfach zu weit ......zumal es auch erst einmal an der Zeit mangelt .

Schade , bei geringerer Entfernung , hätte ich natürlich einen "Nachbarn "geholfen ....

Hätte mein A6 schon eine AHK wäre ich sofort bereit ! Hat er aber leider noch nicht .
Versuch es wirklich über eine Spedition - Versicherung etc. ist auch interessant - überleg einmal mir fährt einer in Deinen WoWa , der an meinen Auto hängt :?: Dann geht der Ärger erst richtig los ...

sollte es Dir nicht gelingen etwas zu organisieren melde Dich noch einmal hier :!:

Nabend Carsten,

danke, fuer deine Antwort. Eure Beitraege helfen mir sehr, da ich in Sachen Automobile
und Transport ein absolutes Greenhorn bin. :roll:

Das mit dem Versicherungsschutz ist ein Argument. :!: Da waere wohl ein professioneller Transport, "sicherer."
So sicher und am besten so guenstig wie moeglich. Wobei die Kosten eine nicht unerhebliche Rolle spielen, gelinde gesagt. :roll: Spritkosten waeren ja noch ok, nur ist es einfach der (zeitliche)Aufwand und die Entfernung. Ist verstaendlich.

Hab bereits bei xs-transport(bei google gefunden), die machten einen guten und guenstigen Eindruck,
einen unverbindlichen Kostenvoranschlag angefordert. Mal sehen, was die sagen.

Klingt als waerst Du gut ausgestattet und mit langjaehriger Camping (Transport)Erfahrung. :) In meinem Fall ist es mein erster Wohnwagen, also eine komplett neue Erfahrung, eine unmenge an neuen Informationen und Details, aber als inzwischen Stadtlaermgeschaedigter, aber auch sonst und ueberhaupt, freu mich schon so sehr auf den Wohnwagen.

Falls Du das hier noch liest. Der Haendler, in Herne der ihn mir verkauft, sagte der letzte Tüv sei genau zwei Jahre her. Ich fragte ihn zwar wie lange der Tüv gueltig sei. Hat er wohl bei der Antwort uebersehen. Auf jeden Fall ist eine Gasuntersuchung wichtig. Aber, wie lange ist denn so ein Tüv beim Wohnwagen gueltig und braucht man den, beim Dauercampen ueberhaupt?

Erstmal nochmals lieben Dank, fuer deine ermunternde Antwort aus Werder.
Ist ja "fast" um die Ecke. :lach:

Beste Grueße aus Berlin
Mariendorf, nach Werder!!!

Oliver

Hallo Oliver,

TÜV gilt beim Wowa genau so lange, wie beim PKW, also auch 2 Jahre, normalerweise brauchst du aber fürs Dauercampen keinen TÜV.
Und sogar für deine einfache Überführungsfahrt kannst du theoretisch darauf verzichten, du bist dann nur verpflichtet dafür zu sorgen, dass dein Fahrzeug technisch in Ordnung ist und eine HU grundsätzlich bestehen würde.
Graue Gesetzestheorie, aber solange die Bremse tadellos arbeitet, die Beleuchtung funktioniert, die Räder OK sind und der Rahmen nicht gerade verrostet ist und durchbricht, sollte das kein Problem sein.

Gasprüfung verlangen allerdings viele CP- Betreiber, dies mit Regelmäßigkeit eben alle 2 Jahre.
Du musst diese Untersuchung aber nicht zwingend für die Fahrt gemacht haben, i.d.R. reicht dies auch noch, wenn du an deinem Wunschplatz angekommen bist.
Frag an der Rezeption, meist haben die einen Partner für den mobilen Gasprüfdienst, der kommt meist 1x im Jahr, idealerweise zu Saisonanfang.
Dann kannst du deinen Wohnwagen dort gleich abnehmen lassen.

Dennoch: Wenn du beim Händler kaufst, würde ich TÜV und Gasprüfung erbitten.
Sollte bei einem ordentlichen Fahrzueug kein Problem sein und du bist mit einem komplett gecheckten Fahrzeug auf der sicheren Seite.
Sollte der Händler sich dem verweigern, mal nach dem Grund fragen!
Geht es nur um die Kohle? Dann biete ihm an, dass du das zahlst.
Geht er noch immer nicht darauf ein, dann ist vielleicht was faul!

Gruß
Björn