De Twee Bruggen / Niederlande nach Ostern kibo1966
Wir sind nach Ostern für 5 Tage in die Niederlande gefahren. Die Neugier hat uns nach Winterswijk getrieben. Ja, wir wollten einfach mal bei Obelink vorbei gucken (ich habe für Mitte Juli einen Termin für einen Mover-Einbau bei Obelink, das war ein guter Vorwand "um letzte Details abzusprechen"). Unsere Wahl fiel auf den Campingplatz De Twee Bruggen etwas außerhalb von Winterswijk und nur 4 Kilometer vom Obelink-Megastore entfernt. Versüßt wurde uns der Aufenthalt durch den Rabatt, den wir mit der ADAC-Campingcard aus dem aktuellen Campingführer gewährt bekommen haben. Das gab nach Ostern immerhin 10 Euro/Nacht Rabatt. Wie war der Campingplatz? Sehr gepflegt und sehr gut ausgestattet. Unser XL-Stellplatz (reichlich 150qm) hatte neben Strom auch Zu- und Abwasseranschluss. Der Boden ist Rasen. Hier meine Wurmi-Häringe reinzudrehen war eine wahre Lust. Die Sanitärhäuser waren gepflegt. Ob die bei voller Belegung ausreichen kann ich nicht sagen, der Platz war nicht mal zur Hälfte gefüllt. Die Toiletten sind allerdings an der Außenseite angebracht. Da kann es schon mal kalt werden. Die Duschen hatten Fußbodenheizung, was ich erst bemerkte, als ich einmal die Badelatschen vergessen hatte und barfuß duschen musste. Das Supermarkt ist gar nicht mal so klein. Die Preise sind allerdings ebenfalls nicht klein. Aber das passt schon. Frische Brötchen gibt es leider erst ab 8.30 h. Als Eltern eines 8jährigen Frühaufstehers könnte ich mir hier auch einen früheren Verkaufsbeginn vorstellen. Richtig schön war das Platzeigene neu renovierte Hallenbad inklusive einer Röhrenrutsche. Wir war 2x drin und hatten unseren Spaß. Das Freibad wird gerade neu gebaut und soll inkl. Außenrutschen zum Sommer fertig sein. Es gibt reichlich Spielplätze (Holland halt) und ein paar Streichelschafe. Das Restaurant haben wir nicht ausprobiert. Es wirkte aber sehr gepflegt. Wir haben aber den Imbiss genutzt, der im Schwimmbad untergebracht ist. Die Pizza war okay und für 5,50 € (Margherita) bzw. 6,50 € (Tonno) auch nicht überteuert. Was macht man in Winterswijk und Umgebung? Am ersten Tag sind wir direkt zu Obelink gefahren und sind bis zum Mittagessen durch den Laden, besser: die Hallen geschlendert. Das Angebot ist schon beeindruckend. Ich habe auch den Eindruck, dass doch mehrere Artikel nur im Landen, nicht aber im Onlineshop angeboten werden. Nach dem Mittagessen im Obelink-Restaurant ging es zurück zum Campingplatz. Da haben wir uns dann Fahrräder ausgeliehen. Zum Fahrradwegenetz in NL braucht keine Worte zu verlieren. Die umgebende Landschaft nennt sich Achterhoek und war für unseren Geschmack sehr ansprechend. Ländlich geprägt. Da "ist die Welt noch in Ordnung". Ausdrucke mit sehr präzisen Tourenbeschreibungen gibt es in der Rezeption. Am nächsten Tag hat es leider geregnet. Wir sind deshalb ins Auto gestiegen und sind zum Nationalpark De Hoge Veluwe gefahren. Dort ist ein Museum errichtet worden, das damit wirbt, die weltweit zweitgrößte Van Gogh-Sammlung zu besitzen. Man findet aber auch Werke von Picasso, Gaugin und vielen anderen Künstlern, deren Namen ich vorher nicht kannte und jetzt auch schon wieder vergessen habe. Der Eintritt ist mit 9,30 € nicht ganz billig, ich glaube aber in Deutschland sind wir in der Hinsicht auch etwas verwöhnt. Selbst unserem Junior hat der Rundgang mit dem Audioguide Spaß gemacht. Jedenfalls 1 Stunde lang. Der Nationalpark besteht aus einer unberührten Wald- und Heidelandschaft und kostet noch einmal 9,30 € Eintritt. Dafür gibt es ein Nationalparkzentrum mit einer sehr informativen Ausstellung zum unterirdischen Leben. Es gibt auch eine Vielzahl von kostenlosen (besser: im Eintrittspreis inkludierten) Leihfahrrädern, um den Nationalpark zu erkunden. Bei unserem Besuch hat es leider Bindfäden geregnet, so dass wir davon leider keinen Gebrauch machen konnten. Der dritte Tag war einem Verwandtenbesuch in Köln gewidmet. Jetzt wurde das Wetter auch langsam besser. Am Samstag sind wir dann nach Winterswijk gefahren um durch die Fußgängerzone und über den Wochenmarkt zu bummeln. Es gibt eine Reihe von Geschäften, die sehr interessant wirken. Ich bin allerdings kein Shopping-King und kann also nicht wirklich beurteilen, für wen sich das Angebot lohnt. Aber es war schönes Wetter, alle hatten gute Laune und ich fand es interessant, die Stände des Marktes in Augenschein zu nehmen. Am Nachmittag haben wir uns auf dem Campingplatz Kanus ausgeliehen, um auf dem Kanal zu paddeln, der direkt am Platz vorbei fließt. Bei dem schönen Wetter war das eine Wonne. Das hat darüber hinweggetröstet, dass wir leider nicht sehr weit gekommen sind. Warum? Nach Aussage der Servicekraft gäbe es keine Karte, da man ohnehin nur eine halbe Stunde in die eine Richtung und zwanzig Minuten in die andere Richtung paddeln könnte (und dann jeweils wieder zurück). Das hat leider nicht ganz funktioniert. Nach wenigen hundert Metern kam ein kleines Wehr mit einer unter der Wasseroberfläche befindlichen Metallsperre. Für meine Frau in ihrem Einer-Kajak war das kein Problem, die rutschte einfach darüber. Unser Sohn und ich in unserem Zweier hatten ganz offensichtlich mehr Tiefgang und haben einfach ausgesetzt. Die leichte Strömung hat uns dann zur Seite gedreht, so dass ich langsam Panik bekam, dass wir umkippen könnten. Das Wasser war noch saukalt und durch Gülle-Einleitungen nicht wirklich verlockend. Ich habe deshalb entschieden, zurück und nur in die andere Richtung zu fahren. Das hat dann auch geklappt. Wir haben uns Zeit gelassen und die Boote nach 1,5 Stunden wieder abgegeben. Am Sonntag war es dann Zeit zur Abreise. Die Regelungen empfanden wir als sehr kulant. Wir mussten erst um 12 h vom Platz verschwunden sein. Es war unser erster Aufenthalt auf einem Campingplatz in NL. Insgesamt hat uns das sehr gut gefallen und wir können den Platz nur weiter empfehlen. Er eignet sich insbesondere für Familien mit Kindern, denen das Teeage-Alter erst noch bevor steht. Wir haben für den Mover-Einbau im Sommer auch bereits direkt zwei Nächte vorbestellt. Dann wird das Wetter hoffentlich deutlich besser und das neue Freibad fertiggestellt sein.