Rat erbeten - umständliche Camper Knaus Südwind

Rat erbeten - umständliche Camper Knaus Südwind  Forstl

Hallo liebe CamperInnen & liebes Forum,

wir sitzen erschöpft in der Provence und fragen uns, ob wir etwas grundlegend falsch oder uns alles zu schwer machen.

Seit 2022 sind wir im Campingfieber, zuerst mit Quek Junior easy zu dritt, jetzt als vierköpfige Familie mit einem Knaus Südwind 2002 mit Stockbetten, Mittelsitzgruppe und Festbett (B96-Schein).

Wir nutzen immer CP und stehen nie frei.

Nun das Problem:
Neben den Kids ist vieles ein ungeheuerer Kraftakt, trotz wenig mitgeschlepptem Zubehör (zB. 1 Teller/Besteck pro Nase, kein Vorzelt, kein Grill, keine Fahrräder, ect.

Oft steht der Wagen holprig/zu sonnig/im Matsch und muss umgedreht oder dauernd nachgekurbelt werden, bei jeder Bewegung wackelt und knarzt alles.
(übliche Aufstellregeln beachtet, Fußstützen entlastet, Unterlegscheiben da).

Die Große (9 Jahre, 140 cm) dürfte eigentlich noch ins Stockbett passen, stößt aber ständig seitlich überall an und weckt uns stündlich auf.

Der Toi-Kanister ist täglich voll (nur kleines Geschäft erlaubt), heben kann ihn nur mein Mann. Das Frischwasser ist nach spät. 24 Stunden alle.

Ich kann den Wowa nicht ankoppeln (zu wenig Kraft), die vom Händler angebaute F***Sack-Markise muss händisch zu zweit gerollt werden und braucht meine ganze Kraft und einige Zankereien, auch wenn sie ja nicht täglich auf- und abgebaut wird.
Das wenige Zubehör ist jedenfalls irgendwie alles tonnenschwer zu händeln.
Sturmbänder müssen dran (?), die Kinder fallen dauernd drüber und tun sich weh.

Der Teppich unter der Markise ist dauernd verschmutzt, obwohl ich mehrmals täglich kehre (kein Vorzelt), alles wird trotz „Schuhe aus“ in den Wowa geschleppt.

Am Wowa selbst waren diesmal nach der Anfahrt (10 Stunden, 100 km/h) alle Dachluken kaputt, die Pumpe defekt, der Mover defekt.
Die Rollos klemmen dauernd.

Haben wir einfach „zu alt“ gekauft ( Baujahr 2002)? Sind die neuen Modelle (wowas) bereits leichter zu händeln?

Wir haben eine sehr schwere Zeit hinter uns (gesundheitlich) und verbrauchen irgendwie sehr viel Kraft gefühlt für das tägliche Handling, obwohl wir uns doch trotzdem erholen wollen/müssen.

Finanziell stehen wir gut da und könnten auch einen neueren Wowa oder ein Womo anschaffen, wo vielleicht manches automatisch/einfacher geht?

Nicht falsch verstehen- wir mögen das Campen sehr, ich hoffe, ich habe verständlich geschildert, was die Schwierigkeit ist.


Vielleicht hat jemand Tipps oder schildert eigene Erfahrungen.
Leider sind wir die einzigen Camper in unserem Umfeld, auch im Elternhaus.

Lieben Dank und viele Grüße!

Eine Newbie-Campermama :)

Rat erbeten - umständliche Camper Knaus Südwind  soul

ähhhh - kann das nicht wirklich einordnen. ja, du musst das alles machen, egal welcher wow oder womo. voll ist voll, wenn 4 personen pissen gehe, sackmarkise stellen wir so in 10 minuten auf. mit abstannung. und welch wunder, ein vorzeltteppich wird schmutzig, wenn alle mit den schuhen reinlaufen. was erwartest du?

Rat erbeten - umständliche Camper Knaus Südwind  ABurger

Hallo liebe namenlose Newbie-Campermama!
Was soll man Dir schreiben?
Vielleicht wurde die alte Kiste im Anfall vom Campingfieber angeschafft, ohne so einen WoWa vorher mal auszuprobieren.
Ein Qek-Junior ist in dem Sinn kein ausgewachsener Wohnwagen - im Gegensatz zu einem Südwind mit 5 (?) Metern Aufbaulänge und allem PiPaPo.
Es wäre wohlmöglich besser gewesen, sich mal im Vorfeld einen WoWa zu mieten, ähnlich dem Eurigen.

Eine Sackmarkise auf- u. abzubauen ist im Vergleich zu einer Kastenmarkise freilich schwerer.
Ein ausgewachsenes Vorzelt baut sich allerdings auch nicht von alleine auf. Nicht einmal ein Luft-Zelt ...
Selbiges kann u.U. sogar schwerer zu tragen sein, wenn es komplett einteilig ist ...

Wie auf einer An- oder Abfahrt gleich "alle" Dachluken hops gehen können, entschließt sich mir nicht.
Falls die nicht eh schon eine Macke hatten, sollten die nicht von alleine kaputt gehen, wenn sie ordentlich verschlossen waren.
Eine Wasserpumpe ist ein Verschleißteil, deswegen nehmen sich viele Camper gleich Ersatz mit auf die Reise.
Rollos kann man pflegen, einmal in Ordnung, halten die meistens ein Leben lang.
Wobei man immer bedenken sollte, das Campingzeugs ist zwar teuer, aber selten so robust wie die Sachen zu Hause,
man sollte sowas pfleglich behandeln, damit es auch lange hält.

Mover ... sollten bei normaler Beanspruchung auch lange halten.
Allerdings gebe ich zu bedenken, daß ein über 20 Jahre alter WoWa nicht mehr wie neu sein kann.
Wurde er in den 20 Jahren vor Euch nur benutzt und gebraucht und erfuhr keine Pflege, na ja dann isses kein Wunder,
wenn jetzt Teil für Teil die Flügel streckt.
Das mit dem Toi-Toi ... da muß man konsequent mit umgehen - heißt also: sparsam benutzen. Tagsüber gehts ab in die Sanitärräume
und das Bord-WC ist nur für die Nacht - fertsch. Auch mit dem Spülen ... der Wasservorrat ist begrenzt, anders als zu Hause.
Sowas kann man händeln - andere WoWa haben auch keinen tausend-Liter-Bunker.
Es sei denn, man schafft sich einen City-Wasser-Anschluß an, mit dem man dann auf Komfortplätzen per Wasser-Schlauch
für die Versorgung des WoWa mit Wasch- u. Spülwasser sorgen kann.

Per der Platzierung des WoWa auf der Parzelle schaut man halt vorher, wie er am besten sauber und trocken zu stellen geht.
Hilfreich gegen das vorzeitige "Einsinken" der Stützen sind XPS-Plattenstücke, die man unter die Stützfüße legt.
Nach dem ersten Aufstellen am neuen Platz ist es normal, nach einiger Zeit (nächsten Tag) nach zu justieren,
vor allem beim diesjährigen Schietwetter wird man da öfter ran müssen - geht aber allen Campern so.
Erst recht bei denen die Kindersehr oft und meist ungestüm rein und raus springen.
Ein Vorzelt-Teppich wird nun mal schmutzig, umso schmutziger bei Schmuddelwetter oder Plätzen, die wenig Grün aufweisen.
Je mehr hin und her gesprungen wird, umso mehr - ist so und läßt sich nicht vermeiden.

Das tägliche Handling läßt sich aber auch aufgabenmäßig verteilen, beim Campen muß nicht alles die Newbie-Campermama machen.
Der Papa ist auch dabei und kann sich beteiligen - dito mit den Kindern. Die kann man auch mit mehr oder weniger kleinen Aufgaben belegen.
Wenn die Familie gemeinsam Urlaub macht, müssen alle ran und können mithelfen, sie brauchen nicht von vorne bis hinten bespaßt werden,
man darf ihnen klar machen, daß der Urlaub für alle der Erholung dient und nicht nur für die Kleinen.
Da muß sich die Newbie-Campermama eben durchsetzen und kann auch mal Besen und Putzlappen den Kindern in die Hand drücken.
Sowas läßt sich eigentlich organisieren - und wer meint, er braucht nicht - für den gibts kein Eis oder Schwimmbad ...

So, abschließend: Ein alter Wohnwagen braucht viel Fürsorge und Pflege und ist immer für Überraschungen gut, in Form von Verschleiß-Reparaturen.
Die ganze Arbeit am CP läßt sich organisieren und verteilen, damit alle Urlaub machen und ihren Spaß haben können.
Der Papa kann die Pipi-Box beizeiten leeren und muß nicht warten bis sie überläuft - die Kinder können auch mithelfen,
z.B. beim Saubermachen, Aufräumen oder Wasser holen ...
Man muß insgesamt auch schauen, daß eine 5 auch mal eine gerade Zahl sein kann und muß sich selbst nicht überfordern
und den Anspruch stellen, daß alles ete petete ist, wie zu Hause.
Entspannt an die Sachen rangehen und schauen, wo man sich Erleichterungen schaffen kann.
Das muß nicht immer in einem neuen WoWa münden.

So, hoffe ich habe nicht zu heftig ins Wespennest gestoßen und es wird eher als Anregung verstanden und nicht als schlechte Kritik.
Campingurlaub kann nämlich eine sehr schöne Urlaubsform sein, wenn man es richtig und gelassen angeht.

In diesem Sinne,
viele Grüße und noch viele schöne Camping-Urlaube wünsche ich!




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