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Rundreise Apulien : - Wohnwagenforum

Rundreise Apulien

Rundreise Apulien  suza

Reiseberich über unsere Reise nach Apulien

10.05.09 Abreise (724 km)

Um 08.00h geht’s los. Also, soll es los gehen. Bis wir noch sieben Mal durchs Haus gegangen sind, um zu schauen, ob nun wirklich alles eingepackt und abgestellt ist, ist es natürlich 08.30h, aber das ist noch in der Toleranz. Die Nebel lichten sich, die Sonne scheint. Bei Luzern machen wir schon die erste Pause - Frühstück. Es gibt ein wunderbares Birchermüesli und einen feinen Zopf bei Mövenpick.

Die nächste Pause gibt es in Chiasso. Ich habe letzten Freitag mein Handy liegen lassen und komme es nun abholen. So habe ich Gelegenheit Pius das Büro zu zeigen, wo ich letzte Woche gearbeitet habe. Auf der Dachterrasse essen wir zu Mittag (Äpfel und Brezel) und trinken den ersten italienischen Espresso.

Die Weiterfahrt über Milano nach Bologna ist ziemlich trostlos. Besser wird es, als wir über das Apeningebirge fahren und dann sind wir auch schon in der Toscana: schöön!

Hier blüht der Jasmin, hmmmm wie der duftet! Mir ist schon ganz schwindlig vom vielen schnüffeln, hmmm, fein!

Eigentlich war geplant, dass wir heute bis nach Orvieto fahren. Wir hatten doch letzten Herbst in Assisi so einen tollen Wein gekauft, der aus Orvieto kam, mit dem wollen wir dieses Jahr unseren Weinkeller im Camper bestücken. Wir haben nur 4 Flaschen Wein von zu Hause mitgenommen, wenn wir in Orvieto keinen kriegen, wird es eng. Also bis nach Orvieto sind wir nicht gekommen und das ist gut so, wir hätten sowieso nicht morgen früh als erstes Wein kosten wollen. Als Pius langsam die Augen schwer werden, schauen wir auf der Karte (extra für WoMo-Reisende) nach: in Lucignano soll es einen Stellplatz für Wohnmobile geben. Das ist bereits nach Arezzo, etwa eine Stunde von Orvieto entfernt. Wenn wir morgen nicht allzu früh aufbrechen, sollten wir vor 12.00h in Orvieto sein, die richtig Zeit für eine Degustation und das mit dem Nicht-allzu-früh-aufbrechen sollten wir auch so knapp hin bekommen.

Dieses Lucignano ist wirklich ein hübscher Zufallstreffer. Es liegt etwas erhöht und vom Stellplatz hat man eine wunderbare Sicht über das Tal. Auch hier blüht ein Jasmin und wir sind von Olivenbäumen umgeben, es ist herrlich.

Zum Abendessen gibt es gegrillten Speck, Kalbsbratwürste und grüne Spargeln. Die Luft ist angenehm warm. Das essen durftet so gut, dass unsere Nachbarn flüchten. Wir dachten erst, die hätten Hunger bekommen und gingen jetzt essen, aber nein, sie hatten schon gegessen, aber da unser Essen so gut duftete gingen sie einen Spaziergang machen, bis sich der Wasserstand in ihrem Mund wieder geregelt hat.

Nach dem Essen geht Pius das Städtchen erkunden. Da es doch noch ein Stück den Berg rauf geht, bleibe ich zu Hause und schreibe Tagebuch. Mein Fuss ist noch nicht auf Bergsteigen eingestellt.

Es hat viele Mücken, morgen werde ich aussehen wie ein Streuselkuchen. Pius hat wunderschöne Bilder vom Städtchen mitgebracht. Das erste Gelato Italiano hat er auch schon genossen (und das wagt er mir zu erzählen! Ich bin gar nicht neidisch, nein bin ich nicht).
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0510 Luncignano.jpg
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11.05. Argillae (388 km)
Oje, schön ist das Plätzchen ja, aber die Strasse ist nicht zu unterschätzen. Nein, eine Woche würden wir hier nicht bleiben.

Oh, der Morgen ist herrlich! Die Sonne scheint und im Tal lichten sich langsam die Nebel. Es ist 06.30h, wir müssen wieder das Oberlicht über dem Bett abdichten, es ist viel zu hell. Wir möchten nicht die ganzen Ferien um 06.00h geweckt werden, als wenn wir zur Arbeit müssten.

Wir geniessen das Frühstück bei warmen Sonnenstrahlen und einer tollen Aussicht, aber dann müssen wir doch langsam aufbrechen, wir haben ja noch eine Mission zu erfüllen.

In Fabro verlassen wir die Autobahn und folgen der Wegbeschreibung, die wir im Internet gefunden haben. Unser Ziel ist das Weingut Argillae. Wir fahren den Berg hoch, das ist wirklich nett, wir kommen durch verschlafene Dörfer, an grünen Feldern und Olivenhainen vorbei, überall blüt es und der Himmel ist tief blau. Da müsste doch irgendwo einmal ein Wegweiser nach „Argillae“ kommen. Es kommt einer nach Allerona, aber das stand nicht in der Beschreibung, also denken wir, das Weingut ist ausserhalb und fahren weiter und weiter und plötzlich sind wir in Orvieto. Hm, wie es scheint sind wir vielleicht eventuell möglicherweise daran vorbei gefahren…

Nun hätten wir natürlich ein Navi, aber in Italien ist das so eine Sache. Wir haben Allerona eingegeben, aber das Navi will nach Bologna. Dann haben wir die Postleitzahl eingegeben, aber das Navi will immer noch nach Bologna. Unser Allerona ist aber definitv nicht in Bologna, also: Navi ist disqualifiziert, wir machen es auf die gute alte Pfadfinderart.

Wir wenden und entscheiden uns, doch Richtung Allerona zu fahren, auch wenn das gar nicht auf der Wegbeschreibung steht. Oh, nächste Überraschung: Höchsthöhe für diese Strasse 3,20m. Unser Camper ist 3,15m, hoffentlich stimmt diese Angabe. Siehe da, da ist ein Wegweiser nach Argillae, „jaa, es gibt es, es gibt es...“. Wir folgen der Strasse, die endet an einem Waldweg. Da unten ist ein Bauernhof, das wird es wohl sein. Soweit wird unser WoMo wohl kommen. Natürlich kommt uns auf halbem Weg ein Auto entgegen, der Postbote. Da gibt es nichts, der muss zurück. Endlich angekommen. Jetzt muss der Wein aber gut sein, sonst hat sich das gar nicht gelohnt.


Schon kommt uns der Hausherr entgegen. Der denkt wohl, wir hätten uns verfahren. Wir fragen nach seinem Wein und seine Miene hellt sich sofort auf. Wir werden in die neue Cantina geführt. Er macht 3 Weissweine und nur einen Rotwein, den Sinuoso. Der Weisswein ist nicht schlecht, aber da wir lieber Rotwein trinken, mag er uns verzeihen, dass uns sein Weisswein nicht aus den Socken wirft. Er schenkt uns den Rotwein ein. Ich erzähle ihm, dass wir keinen Wein mit in die Ferien mitgenommen hätten, weil wir uns hier bei ihm eindecken wollten, wenn uns jetzt dieser Wein nun nicht schmecke, hätten wir ein Problem. Er schmeckt uns. Wir erzählen noch die Story, wie wir in Assisi seinen Wein kennen gelernt hätten und er ist völlig aus dem Häuschen. Er zeigt uns noch seinen Weinkeller und wir dürfen von seinem neuen Barriquewein probieren. Es ist das erstemal, dass er Wein 2 Jahr im Barrique ausgebaut hat. Kaufen können wir den noch nicht, er muss erst in Flaschen abgefüllt werden. Wäre wir 2 Wochen später gekommen, hätten wir schon haben können. Er ist sehr gut, wenn wir das nächste Mal vorbeischauen, müssen wir davon haben. Wir kaufen 1 Karton 2005 gleich zum Trinken in den Ferien und 3 Kartons 2007 zum mit nach Hause nehmen (€ 6.50/Flasche).

Es ist 13.00h. Vom vielen Kosten sind wir ein bisschen „ubriachi“. Wir dürfen auf der Hazienda zu Mittag kochen und auch ein kleines Schläfchen halten. Ich mache ein Spargelrisotto und Pius findet ein lauschiges Plätzchen unter den Olivenbäumen, wo er den Tisch deckt. Die Hausherrin (sie stammt aus dem Nappa Valley) kommt mit der Flasche von der Degustation und sagt: “Ihr habt sie angefangen, ihr könnt sie fertig machen.” Ja, da lassen wir uns nicht 2x bitten.
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Um 14.00h geht’s weiter. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Ist das da vorne ein Supermarkt. Ja ist es. Wir kaufen ausgiebig ein und dann schnell zurück zur Autobahn. Schnell ?! Hier ist jede Strasse eine Einbahnstrasse, wo wollen die mit uns noch hin?!! Plötzlich kommt uns die Gegend wieder ganz bekannt vor. Wie es scheint sind wir einmal rund um den Orvieto-Felsen gefahren. Nun aber nichts wie auf die Autobahn und Land gewinnen.

Es ist heiss. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Wir staunen nicht schlecht, als plötzlich schneebedeckte Berge auftauchen. Die Berge in den Abruzzen sind tatsächlich 2000 - 2600m hoch.

Langsam möchten wir ein Übernachtungsplätzchen finden. Wir sehen auf der Karte in Sulmona soll es einen Stellplatz haben. Die Stadt ist gelb markiert, sie soll also sehenswert sein, also gehen wir dahin. Die Strasse führt uns durch die Berge. Wir sehen schwindelerregende Dörfer in und auf die Felsklippen hinein gebaut und plötzlich ist da eine unromantische Grossstadt und das soll unser beschauliches Sulmona sein? Wir waren von gestern einfach zu sehr verwöhnt.
Wo ist nun dieser Stellplatz? Im Begleitheft zur Karte ist die Adresse vermerkt, wir sind auf der richtigen Strasse, aber da wo wir durch müssten ist eine Baustelle und jetzt? Eine Hausnummer ist leider nicht vermerkt, nur der Strassennamen, also hilft uns auch unser Navi nicht weiter. Wir fragen nach und eine Italienerin fährt uns voraus und bringt uns hin. Leider wird hier auch gerade gebaut und der Platz ist gar nicht offen. Aber wir sind müde wir stellen uns trotzdem hin. Gemütlichkeit ist anders, aber ruhig ist es. Zum Abendessen gibt es Kotelette und Salat. Das Olivenöl, das wir im Coop in Orvieto gekauft haben, ist super.
Zuletzt geändert von suza am 20 Feb 2010 12:49:26, insgesamt 4-mal geändert.

Rundreise Apulien  Dirk

Hallo Suza,

schöner Einstand - und willkommen im Forum! :hallo:

Rundreise Apulien  spleiss53

Hallo suza - sei uns willkommen - und - vergiß nicht - weiter zu schreiben...... :)

Rundreise Apulien  suza

Hallo zusammen
Ich weiss nicht, ob das die richtige Plattform ist. Dies ist erst der erste Tag und wir waren 25 Tage unterwegs. Wenn ich keine Unterteilung mache, sondern alles aneinander reihe, wird doch das unübersichtlich. Hmmm....

Rundreise Apulien  suza

das geht jetzt 28 Seiten lang so weiter....
Das will wohl keiner lesen, hmm :roll:

Rundreise Apulien  suza

Di, 12.05. Termoli (168 km)
Wir gehen den Tag langsam an. Wir duschen, essen Frühstück wechseln das Wasser und kaum dass wir uns versehen ist schon 11.00h. Schön war dieser Platz ja nicht, aber ruhig und gratis (gut, das war der letzte ja auch).

Auch das letzte Stück Autobahn führt uns durch eine gewaltige Landschaft, vor allem die Windräder überraschen mich, die hätte ich hier nicht erwartet und schon sind wir an der Küste. Vom Meer sehen wir zwar von der Autobahn aus nicht gerade viel und wenn, dann ist das blöde Strassengeländer immer im Weg, aber Meer sollten wir ja noch mehr sehen in diesen Ferien.

Termoli ist nichts besonderes und wir wären auch schon weiter, wenn das nicht der Ausgangspunkt zu den Inseln Tremiti wären, die werden wir morgen besuchen. Wir finden einen schattigen Parkplatz in der Nähe des Hafens, hier bleiben wir (Mittagessen: Steinpilzbouillon und Piadina).
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Wir gehen den Strand entlang bis zum Hafen, das war keine gute Idee, plötzlich sind wir mitten in einer Baustelle und ernten viele böse Blicke, aber irgendwie können wir auch nicht richtig ausweichen, da müssen wir halt jetzt durch.

Nach dem wir um den ganzen Hafen (zuerst in der falschen Richtung) gegangen sind, finden wir auch endlich den Anlegeplatz der Fähre für morgen. Um 08.40h soll es los gehen und € 15.-- soll es kosten. Wir werden hier sein.

Das Städtchen bietet nichts überraschendes. Die Gelateria macht erst um 16.00h wieder auf. Jetzt ist es 15.10h wir gehen zurück. Wieder am Hafen sehen wir, wie sie frischen Fisch verkaufen. Ich kaufe 6 Peseatrice und 4 Scampi. Die Peseatrice sehen gefährlich aus, flach wie ganz kleine Manta-Rochen und haben spitze Zähne. Der Fischverkäufer warnt mich vor ihren Zähnen und erklärt mir wie ich sie zubereiten soll. Einfach Spaghetti kochen, Zwiebeln andünsten, dem Fisch die Flossen und den Kopf abschneiden und mit dünsten und zum Schluss frische Tomaten beigeben und noch etwas köcheln lassen und über die Spaghetti geben. Ein bisschen Olivenöl und fertig. Genau so werde ich es heute Abend machen.
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Auf unserem Parkplatz nehmen wir einen Kaffee und von diesen Küchlein (Brioss von Ferrero), die wir gestern gekauft haben. Sie sind mit Aprikosen und Kirschen gefüllt oder sollten es zumindest sein. Das Biskuit ist lecker, von der Füllung schmeckt man nicht viel. Sie sind praktisch, weil sie alle einzeln verpackt sind. Während Pius etwas schläft, schreibe ich Tagebuch. Das Wetter ist äusserst angenehm, an der Sonne ist es ziemlich heiss, aber am Schatten angenehm kühl (so gegen 25 Grad oder so). So möchten wir das Wetter bitte für die ganzen Ferien haben.

Langsam wird es Zeit fürs Abendessen. Ich mache mich also daran, die Fische auszunehmen. Irgendwie gestaltet sich das komplizierter als es sich angehört hatte. Ich wollte er hätte mir bei einem gezeigt, wie’s richtig geht. Die Zähnchen sind wirklich scharf. Irgendwie schaffe ich es die Schwänze herauszulösen. Mit der Schere geht es am einfachsten. Der Kopf ist voller spitzen Knochen, der ist wohl nicht zum mitkochen. Dazu mache ich Spaghetti wie oben beschrieben und Pius macht den Rest vom grünen Salat. Das ist ein echtes mediterranes Abendessen und voll lecker.
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Mittlerweilen liegt der Strand im Schatten. Wir parkieren um, vom Parkplatz zum Strand runter, da sind wir vom Strassenlärm etwas abgeschirmt. Da steht bereits ein Camper. Man sieht nicht hinein und die Fenster sind zu, bei dieser Hitze? Wohnt da jemand? Ist es klug nebenan zu parkieren?

Wir gehen im Meer baden. Es ist anfangs noch etwas frisch, aber man gewöhnt sich schnell an die Temperatur. Leider macht es mir noch etwas Mühe im Wasser zu gehen. Nach einem kurzen Absacker fallen wir ins Bett und schlafen herrlich. Von der Strasse hören wir tatsächlich gar nichts, nur der Zug rattert dann und wann vorbei.
Zuletzt geändert von suza am 20 Feb 2010 12:52:25, insgesamt 1-mal geändert.

Rundreise Apulien  suza

Ahhhh, so könnt's klappen :razz:
Was meint Ihr ?

Rundreise Apulien  meier923

suza hat geschrieben:Ahhhh, so könnt's klappen :razz:
Was meint Ihr ?


Erstmal Hallo und herzlich Willkommen hier bei uns :razz:

ja so gehts ....hast du Bilder ?-> füge sie doch ein wenn Du magst ...
auf Dateianhang und los gehts :wink: :ja:
Dateianhänge
Urlaub 123.jpg
so in etwa ... dann werden die Berichte nicht sooo lang und sehr interessant für alle User ... wär Toll wir sind Neugierig
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Rundreise Apulien  spleiss53

suza hat geschrieben:Ahhhh, so könnt's klappen :razz:
Was meint Ihr ?

...... P A S S T - weiterschreiben !!!

Rundreise Apulien  suza

Hallo zusammen, freut mich, wenn das jemand liest und Freude daran hat.
Habe nun Bilder hochgeladen. Wieso werden die denn nicht angezeigt. Kann man sie anzeigen lassen? (ist doch kompliziert immer anklicken :( )

Rundreise Apulien  suza

13.05.09 Isola Tremiti

Heute steht bereits der erste Höhepunkt auf dem Programm: die Isole Tremiti (es sind 3). Im Reiseführer haben wir gelesen “Da werden sogar die Italiener neidisch”, das muss etwas sein! Wir stehen um 07.00h auf (für den Sonnenaufgang hat es heute nicht gereicht) und um 08.00h machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Mein linker Fuss jammert bei jedem Schritt. Egal, wir versuchen wie weit wir kommen. Leider kann man auf dem Schiff nicht an Deck gehen, weil es ein Jetboot ist, dafür sind wir schon nach 40’ am Ziel. Es wird uns auch gleich eine Rundfahrt um die Insel angeboten, das machen wir doch gerne (€ 10.--/Pers). Um 10.15h soll es los gehen. Wir kaufen also das Billet, um 10.30h soll es los gehen. Ja wann jetzt? Also irgendwann zwischen 10.15h und, ähm - später wird es los gehen.

Wir gehen den Hügel rauf und erkunden schon mal die nähere Umgebung. Man hat eine tolle Sicht auf die Nachbarsinsel Nicolo und die Abtei. Wir haben einen ersten Blick auf eine kleine Bucht mit Sandstrand, da stehen die Liegestühle bereits in Reih und Glied aufgestellt, bereit zahlende Touristen in sich aufzunehmen. Es gibt hier aber auch Geranienbäume (oder -Büsche) wie wir sie uns zu Hause nur erträumen können, herrlich - und kostenlos.

Auf der Bootsfahrt sind wir nur 5 Passagiere. Die Küste besteht aus schwarz bis weissen zerklüfteten Felsen und man kann da und dort Figuren erkennen (hauptsächlich Elefanten). Wir fahren auch in die eine oder andere Grotte und bestaunen die Fische im klaren Wasser. Das Wasser ist hier stellenweise 8m tief und man kann doch noch den Boden erkennen. An einigen Stellen ist das Wasser beeindruckend türkis, das gefällt mir. In einer Grotte hat es Seetomaten, die könne man essen und schmeckten sogar ganz gut. Der Guide fragt, ob jemand Biscotte dabei hätte, haben wir. Er wirft sie ins Wasser und wir können den Fischen zusehen, wie sie danach schnappen (schade, ich dachte jetzt gäbe es Tomatenbruschette). Eigentlich hätte die Fahrt auch um die Isola Nicola gehen sollen, aber wir haben genug gesehen und sind nicht böse, dass nach 1 Std Schluss ist.

Zum Mittagessen wollen wir, wie vom Reiseführer vorgeschlagen, zum Ristorante Belveder gehen. Es ist erst 12.00h und noch ein bisschen früh. Wir setzen uns in die Aussicht und machen Bruschette mit unseren übriggebliebenen Biscotte, so vergeht die Zeit wie im Flug. Das Restaurant finden wir beinahe nicht, da es jetzt anders heisst und das Schild mit dem alten Namen hängt ein bisschen versteckt. Es gibt keine Speisekarte, der indische Kellner zählt die Antipasti, Primi und Secondi aus dem Gedächtnis auf (kann er nicht so gut italienisch oder glaubt er, dass er uns mit englisch einen Gefallen tut?). Ich möchte kein Antipasto, Pius nimmt die Pulpi (Tintenfische) und ist begeistert. Danach kommen die Spaghetti con cozze (€ 18.--). Wir staunen nicht schlecht, da kommen nicht einfach 2 Teller, nein, da kommt gleich eine ganze Platte zum selber schöpfen. Der Dorade (€ 12.--) kommt am Stück zum selber filetieren, das können wir Gott-sei-Dank seit Südfrankreich. Es ist alles sehr gut und kostet inkl. 4 Glas Wein und 1,5lt Wasser € 77.50 (da soll noch jemand sagen, die Schweiz sei teuer).

Wir haben wirklich üppig gegessen, aber das Beste daran ist: es liegt überhaupt nicht schwer auf. Wir können also gleich weiter und die Insel erkunden. In den Wiesen riecht es nach Maggi, das müssen diese gelben Moosblumen sein. Von den Stränden sind wir allerdings enttäuscht, es gibt nur Felsstrände. Man muss die Schuhe anbehalten, wenn man die Füsse nicht zerschneiden will. Da haben wir auf dem Festland, wo unser Camper steht, den schöneren Strand. Es hat auch nirgends Schatten, also verschwinden wir wieder und ruhen uns im nahen Kiefernwald aus. Das ist gemütlich, auch wenn unsere Anwesenheit einen einheimischen Hund erschreckt. Bald ist es Zeit uns auf den Rückweg zu machen. Fazit: soo atemberaubend einmalig schön war diese Insel nicht, auch wenn wir ein paar ganz hübsche Fotos schiessen konnten. Ein zweites Mal würden wir nicht einen ganzen Tag dafür opfern.

Abendessen ist heute gestrichen. Wir lesen noch ein wenig und gehen erschöpft schlafen.
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Rundreise Apulien  suza

Do, 14.05.09 Vieste (209 km)
Leider konnten wir keine Panetteria ausfindig machen, deshalb müssen wir heute als erstes einkaufen gehen. Wir finden bald einen Supermakrt, den MD Discount, das ist so eine Art Aldi, hält einem am Leben, aber was man findet, ist nichts atemberaubendes. Wenigstens gibt es frische Panini. Da wir noch nicht weit von unserem schattigen Parkplatz entfernt sind, kehren wir um und essen unsere Spiegeleier und frische Panini am Strand. Dann geht’s aber los. Heute geht es in den Gargano, den Stiefelsporn von Italien. Der soll ja so super toll und schön sein. Naja, nach der Ernüchterung von gestern, sind heute die Erwartungen nicht mehr so hoch geschraubt.

Die Sicht ist nicht überwältigend, naja, es ist halt Dunschtig (Wortspiel, funktioniert auf Hochdeutsch nicht). Besonders erwähnenswert ist vielleicht die Kuhbrücke. Da wurde offensichtlich eine Kuhweide von der Hauptstrasse druchschnitten. Die Lösung war: die Kuhbrücke mit Grasbewuchs. Wir sehen zuerst die Kühe auf der Brücke stehen und liegen, dann können wir sogar das Gras ausmachen. In der Schweiz hätte mich soetwas nicht erstaunt, aber hier?!

Bei Péschici halten wir bei einem Strassenstand, wo ein Bauer seine Sachen feil hält. Wir kaufen frische süsse Orangen (€ 1.--/kg) getrocknete Peperocini (€ 5.--) und 3 lt extrafeines Olivenöl mit einem Säuregehalt von 0.4 (€ 7.-- /lt). Das soll ein besonders feines Olivenöl sein - na wenn er es sagt...

Vieste sieht aus der Ferne toll aus. Es liegt auf einem vorspringenden Felsen und ragt ins Meer. Die viel gelobten weissen Häuser hauen mich nicht vom Sockel, sie sind ziemlich schäbig. Wir streifen durch die Gassen und können doch hier und da einen netten Schnappschuss machen.
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Es ist 13.00h, bis 16.00h ist wieder einmal alles geschlossen. Das ist ja gut und recht für die Italiener, die zu Hause im Schatten sitzen können, aber was sollen wir armen schattenlosen Touristen solange machen ?! Zum Glück finden wir noch eine Gelateria, für mich ist es das erste italienische Eis in diesen Ferien.
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Auf der Weiterfahrt finden wir ein tolles Plätzchen mit Schatten und grandiosem Ausblick auf Vieste. Dieses Plätzchen hätte ich gerne für das Mittagessen gehabt. Wir trinken Kaffee und ruhen uns ein bisschen aus. Vor Vieste haben wir einen tollen kleinen Supermarkt gefunden, der hatte allerlei Spezialitäten aus der Region: Marzipan aus Ichiatella, Hostie ripieni von Mte S. Angelo und Mandelgebäck aus dem Gargano. Wir probieren uns durch, da haben wir gut eingekauft.
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Der weitere Verlauf der Stasse ist schön, es geht vorbei an den weissen Kalkklippen, die uns vom Reiseführer versprochen waren. Doch langsam werden wir müde. Die schwüle Hitze setzt uns doch ein bisschenn zu. Wir fahren am Mt Angelo vorbei nach Manfredonia, wo es einen schattigen Campingplatz haben soll.

Der Campingplatz Lido Salpi ist wirklich empfehlenswert. Er hat sogar einen eigenen tollen, sauberen Sandstrand. Hier bleiben wir gleich 2 Nächte. Morgen können wir dann noch auf den Mt. Angelo und wieder zurück kommen. Es ist der erste Übernachtungsplatz, den wir bezahlen müssen (€ 12.--/Nacht mit Strom).

Zum Abendessen gibt es die leckeren Schweinswürste vom Grill (eine Art Luganesi) mit gebratenem Spargelrisotto von vorgestern und Randensalat.

Nach einem hübschen Sparziergang am Strand schreibe ich einwenig Tagebuch und geniesse den feinen Melonenlikör, den wir heute gekauft haben und Pius schaut, was wir morgen so alles anstellen wollen.
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Rundreise Apulien  meier923

warum man die Bilder immer anklicken muß :nixweiss: ..
Aber mit den Bildern wird jeder Bericht ungemein aufgewertet und jeder kann sich ein Bild von der schönen Gegend machen ...

klasse Bericht :daumen2:

Rundreise Apulien  meier923

Nachtrag:

hatte leider nicht die Bilderlinks oben gesehen -> deshalb mein erstes Posting --->> :oops:

Rundreise Apulien  suza

meier923 hat geschrieben:Nachtrag:

hatte leider nicht die Bilderlinks oben gesehen -> deshalb mein erstes Posting --->> :oops:


Oh, nein, nicht Deine Schuld. Ich habe die Bilder erst nach Deinem Input beigefügt. Habe das mit der Dateianlage erst gar nicht gesehen.

Habe nun auch festgestellt, dass Freunde, die nicht bei Wohwagen Forum angemeldet sind, die Berichte auch lesen, aber nicht kommentieren, können. Das finde ich gut.

Naja, es ist eben ein Reisetagebuch und keine informative Reiseempfehlung. Will das wirklich jemand lesen, der nicht dabei war?

Es macht auf alle Fälle Spass die Reise nochmals zu erleben ;D

Rundreise Apulien  meier923

Hallo
Oh, nein, nicht Deine Schuld. Ich habe die Bilder erst nach Deinem Input beigefügt.


dann ist ja gut -> ich habe schon gedacht ich bin blind und habs übersehen ..... :D .

Für Berichte sind wir immer dankbar :ja: und wir warten auf mehr :razz:

Rundreise Apulien  suza

Fr, 15.05. Mt S. Angelo (119 km)

Heute wollten wir eigentlich um 07.30h aufstehen und den Tag ausnutzen, aber es war in der Nacht so schwül, dass wir erst gegen Morgen eingeschlafen sind. Irgendwann stellte ich den Wecker ab: stehen wir auf, wenn wir wach sind. Um 7.00h stehe ich auf (ohne Wecker), es hat keinen Wert, es ist einfach zu hell.

Nun sind es 2 Wochen seit meinem Bürounfall und mein Fuss ist immer noch geschwollen. „Das isch en Saich“. Naja, heute stehen keine Wanderungen auf dem Plan.

Nach dem Duschen fragen wir den Capo mal schüchtern nach unseren Brötchen, die wir gestern bei seiner Frau bestellt haben. Aha, Brötchen! Er ruft schnell jemanden an, in 10 Minuten sind sie da. Haben die hier einen Panini-Express? Für 2 riesengrosse Panini, die so gross sind, dass wir sie kaum aufessen können, bezahlen wir gerade mal € 0.60 inkl. Eilzustellung. Wir geniessen unser Frühstück unter den Bäumen.

Da wir heute wieder zurück kommen, lassen wir Stühle, Tisch und Grill stehen. Der Himmel ist immer noch verhangen und es ist immernoch dunnschtig (dunstig) obwohl gar nicht mehr Dunnschtig (Donnerstag) ist - Wortspiel funktioniert immer noch nicht auf Hochdeutsch. Wir schlängeln uns den Berg nach Mt San Angelo hoch. Das Städtchen ist im ähnlichen Stil gebaut wie Vieste. Wir sehen sogar ein paar Felswohnungen, wie sie uns erst für die Basilikata versprochen wurden.
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Die Souvenirstände lassen wir rechts liegen und fahren weiter in den Foreste Umbra, den einzigen Laubwald hier in der Gegend. Es geht den Berg runter und auf der andern Seite des Tals wieder hinauf. Wir sind schon über eine halbe Stunde unterwegs, da sehen wir uns wieder gleich auf mit dem Kloster von St. Michael. Wir sind noch nicht weit gekommen. Der Wald ist nett. Aber was sollen wir uns einen Wald anschauen, wo doch der Schwarzwald vor unserer Türe wächst. Für Apulien mag es etwas besonderes sein - für uns nicht.

Um 11.30h habe ich die Idee, wir könnten ja über den Berg nach Vieste fahren und auf dem tollen Schattenplätzchen, wo wir gestern Kaffee getrunken haben, zu Mittag essen. Die Idee wäre soweit ganz gut, hätten wir die Stühle und den Tisch heute Morgen eingepackt. Hmm, schweerer Fehler!

O.K. Variante 2: wir werden nach Mattinata fahren, dort soll es laut unserem Reiseführer eine Enoleiateca haben, die sehr gute Öle und auch spezielle Weine haben soll. Sie soll bis 13.00h geöffnet sein und dann erst wieder um 17.00h. Das wird knapp. Wir versuchen es nochmals mit unserem Navi. Dieses Mal scheint er unser gewünschtes Ziel wirklich zu kennen. Um 12.30h werden wir dort sein. Also geht es zurück nach Mt s Angelo und dann links hinunter nach Mattinata. Diese Strasse ich noch schöner, als die rechts runter von heute Morgen. Von hier hätte man sogar eine wunderbare Aussicht über die weissen Steilklippen, wenn es das Wetter uns die gönnen würde.
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Das Navi führt uns zielsicher zur Enoleiateca, leider ist sie um 12.45h schon geschlossen und leider befindet sie sich Mitten in der Altstadt. Wir quälen uns unverichteter Ding mit dem Camper durch die engen Gässlein und die Einheimischen müssen ihre Autos aus dem Parkverbot fahren, nur weil da so doofe Turisten kommen, die sonst nicht durchkommen. Einer kommt sogar mit gewaschenem Kopf aus dem Friseurladen und ist offensichtlich genervt. Tut uns ja unheimlich leid. (;-)

An der Ecke ist eine Frutteria. Pius findet einen Parkplatz (die gibt es nämlich auch offiziel) und wir decken uns mit frischen Früchten ein (Erdbeeren, Melone und die ersten Aprikosen aus der Region). Auf dem Parkplatz des Centro Commerziale essen wir unser Mittagessen (Früchte und Bruschette) und lassen uns von Musik berieseln (eigentlich nervt sie eher, aber mit der richtigen Einstellung erträgt man es besser).

Im Einkaufszentrum gibt es auch ein paar Kleiderläden. Ich möchte mich hier in Italien gerne mit ein paar schicken Sachen eindecken, leider finden wir nichts Passendes. Also kaufen wir Vorräte für die nächsten 2 - 3 Tage und gehen zurück zum Campingplatz.

Es regnet. Das ist gut, das reinigt vielleicht die Luft. Wenn die Sicht morgen besser ist, machen wir den heutigen Ausflug gleich nochmals, dass wird schön.

Am Abend können wir wieder draussen sitzen. Als Primo gibt es Spaghetti Tartuffo und als Secondo Steaks mit Tomatensalat. Als ich die Steaks mariniere kommen Hund und Katze. Nein, nein, das ist nicht für Euch. Wir werden sie nicht wieder los, sie sitzen unter dem Tisch und warten, dass ihnen etwas zufällt. Naja, so sind wir ja nicht, ein bisschen Fett, das wir nicht mögen, könnt ihr haben. Die Katze will das Fleisch gar nicht, aber sie leckt an unserer Käsereibe, also gebe ich ihr etwas Käse, hmmm, das schmeckt. He, hast du ein Identifikationsproblem? Du bist doch keine Maus!

Rundreise Apulien  paulbrot

Danke für diesen tollen Bericht. Schreibt ihr denn noch weiter? ;D

Viele Grüße

Paul und Paula

Rundreise Apulien  susannePW

suza hat geschrieben:Hallo zusammen
Ich weiss nicht, ob das die richtige Plattform ist. Dies ist erst der erste Tag und wir waren 25 Tage unterwegs. Wenn ich keine Unterteilung mache, sondern alles aneinander reihe, wird doch das unübersichtlich. Hmmm....



Hallo, das ist wirklich ein schöner Reisebericht. Da wir selber eine Apulien-Rundreise für den Herbst 2012 planen, bin ich mit Begeisterung darauf gestoßen. Allerdings denke ich auch, das ein solches Forum nicht die richtige Plattform für eine solch umfangreichen Bericht ist. Wieso startest Du nicht dein eigenes Reiseblog? Das ist gar nicht so schwer :)
Zuletzt geändert von susannePW am 31 Jan 2012 12:10:44, insgesamt 1-mal geändert.

Rundreise Apulien  spleiss53

susannePW hat geschrieben:.................. Allerdings denke ich auch, das ein solches Forum nicht die richtige Plattform für eine solch umfangreichen Bericht ist. Wieso startest Du nicht dein eigenes Reiseblog? Das ist gar nicht so schwer :)

........... und wir gehen dann leer aus :cry:

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