Ich bin neu im Forum, deshalb will ich uns erst einmal kurz vorstellen: wir sind eine Familie mit zwei Kindern und haben ein Knaus Traveller 630, Baujahr 1994.

Bei unserer letzten Ausfahrt in diesem Jahr musste ich leider feststellen, dass der Boden unseres Womos an mehreren Stellen am Rand langsam aber sicher aufweicht. Es reicht von noch ganz hart bis durchgefault bis zum Innenraum. Für letzteres habe ich aber bisher nur eine Stelle von ca. 10x10cm gefunden. Hier ist auch schon die Wand angegriffen. An anderen Stellen kann ich mit dem Fingernagel den Unterbodenschutz + ein paar Millimeter Holz wegkratzen. Danach wird es wieder hart.
Die schlimmste Stelle ist unter dem Seitenfenster - das deutet wohl auf eine undichte Stelle am Fenster hin.
Ich habe mal in der Fachwerkstatt nachgefragt, die schätzen die Reparatur auf 2500-3500€. Das motiviert mich, das selbst zu reparieren. Um die Weihnachtszeit habe ich auch 2-3 Wochen Zeit, in der ich mich voll und ganz der Aufgabe widmen kann.

Wie würdet Ihr vorgehen? Gibt es jemanden in meiner Gegend (Böblingen), der mal einen "Kennerblick" drauf werfen kann?
Nächste Woche werde ich mal ein paar Bilder machen.

Vielen Dank für die Hilfe.

P.S.: natürlich habe ich gesehen, dass es viele Threads zu diesem Thema gibt. Ich habe auch schon mein Problem als "Antwort" zu einem Thread gestellt. Nur kann ich als Neumitglied keine direkten Kontakt aufnehmen, deshalb habe ich mir gedacht, es ist vielleicht besser, einen eigenen Thread zu posten.

Stell den Wagen so schnell wie möglich ins trockene und entferne schon mal den Bodenbelag.
Dann kannst du besser sehen und der Wagen kann schon langsam austrocknen.

Evtl leicht heizen oder nen Luftentfeuchter mit reinstellen.

klausevert hat geschrieben:Evtl leicht heizen oder nen Luftentfeuchter mit reinstellen.

Völlig sinnlos,
sowas trocknet nur aus wenn man die Wände öffnet.

Beim Wohnwagenotto findest Du viele Hinweise und Ratschläge für Reparaturen!
Schau einmal rein:

-->Link

Vielleicht hilft das weiter.

Eberhard

Hallo Kurt,

das Auto steht in einer Scheune ein paar km entfernt. Vielleicht komme ich diese Woche mal noch abends dazu, Bilder zu machen. Wenn nicht, nächstes Wochenende.
Was das Heizen angeht: das könnte ich wohl eh nicht machen. In der Scheune gibt es keinen Strom. Ich kriege zwar vom Nachbarn, aber ich glaube kaum dass der begeistert wäre, wenn ich tagelang einen Heizlüfter laufen lasse.

Bis demnächst,
Markus

Moin
Wenn eine Sandwichwand nass ist, kann man sie nur durch das Öffnen der inneren Dekorplatte austrocknen.
Beim Fußboden ist ja auch von unten eine Sperrholzplatte und kein Blech ( wie an der Wand ), da gehts auch von unten.
Durch die innere Sperrholzplatte trocknet das darunterliegende Holz/Styropor nicht aus. Kein bißchen.
Hab ich selbst mal bei einem Freund ausprobiert.
Über Monate die Bugwandecke von innen mit Heizlüfter und Entfeuchtungsgerät angeblasen. Dann, nach einem Vierteljahr, doch die Wand von innen geöffnet.
Alles patschnass, man konnte das Styropor auswringen.
Gruß Kurt

So, ich habe heute ein paar Bilder gemacht. Es sind nicht alle optimal, da es in der Scheune eng zu geht und es dunkel war, aber ich hoffe, es reicht für unseren Zweck. Wenn nicht, sage mir, was Du genauer sehen willst, dann mache ich noch einmal ein besseres Bild.
Erst einmal die Seitenansicht. Die Stellen, an denen ich Bilder von unten gemacht habe, habe ich farblich markiert.



Und noch eine zweite Seitenansicht ohne Schürze.

Ansicht von hinten:



Und nun die Details.

vorne links (grün):
hier ließ sich nur eine Schicht wegkratzen.


mitte links (gelb):
dies ist die schlimmste Stelle. Hier bin ich mit der Lochsäge ohne jeglichen Druck bis zum Innenraum durchgekommen. Wie ich mit dem Finger fühlen konnte, ist hier auch die Wand aufgeweicht.


mitte links (blau):
hier konnte ich eine Schicht mit den Fingernägeln abkratzen. Darüber ist es hart. Mit der Lochsäge bin dann nicht durchgekommen. Natürlich hätte ich es geschafft, wenn ich entsprechend gedrückt und gebohrt hätte. Aber ich will ja nicht mit Gewalt ein Loch in gutes Holz bohren. Vielleicht ist es ja noch zu retten.


Radkasten links (orange):
Die Wand ist auch bröckelig hier, aber trocken.


Ecke hinten links (rot):


Ecke hinten rechts (nicht markiert):
sieht besser aus als links.

Das letzte Bild war falsch. Das ist das richtige:

Hier habe ich noch etwas entdeckt, bei dem ich mich frage, was das ist. Ist das ein Pilz?

Moin
1. Bild, erster Gedanke:
Oh weh, ein Knaus.

Sorry, aber da hab ich schon soooo viele angeschaut und z.T. auch abgedichtet.
Einige Male auch ohne Erfolg.
Seite:
Grundsätzlich verschraubt der Knaus sein Plastikgelump unter diesen grauen Plastikstöpseln. Wenn Du die Kunststoffspoiler alle ab hast wirst Du so einige undichte Stellen finden. Man kann sie nur alle ab machen und neu abdichten, ist halt sehr zeitaufwändig und gefährlich wegen Plastikbruch. Sollten die seitlichen, nassen Stellen nur unten sein ( messen ) könnte es von da kommen. Beim abmachen der Schrauben auf Rost achten.
Die Fenster sind auch sehr oft undicht, falls es von weiter oben kommt.
hinten:
Alles wie seitlich, hier sind die Stöpsel halt auch weiter oben verbaut. Dann noch Radträger, Leiter und die Leiste überm Fenster. Da sind auch noch kleine Stücke rechts und links unter dem Plastik.
Viel Glück
Kurt

Hallo Kurt,

ich habe mich heute mal daran gemacht, mein WoMo "auseinanderzunehmen". Den Anfang mache ich mal auf der linken Seite. Das Heck kommt danach dran.
Wie man die Plastikpropfen heil abbekommt, ist mir ein Rätsel. Meine sind auf jeden Fall kaputt gegangen. Aber ich habe tatsächlich zwei rostige Schrauben gefunden. Meinst Du, dass das Wasser bei den Schrauben reinkommt oder eher vom Fenster?

Ich habe dann noch den vorderen Sitz mit dem Wassertank herausgenommen, um mir mal das ganze Ausmaß des Schadens anzusehen und zur Reparartur des Bodens. Dabei gab's auch noch eine schlechte Überraschung, aber dazu später.
Wie man sieht, ist neben dem Boden auch die Wand in Mitleidenschaft gezogen. Leider ist das Bild nicht so toll, ich hab's mit dem Handy gemacht.

Da werde ich wohl ein Stück von der Wand ersetzen müssen. Gibt es einen Trick, um ein Stück aus der Wand sägen, ohne die Außenhaut aus Alu zu beschädigen? Mit der Stichsäge geht das ja nicht.

Dann komme ich jetzt zu der nicht so schönen Überraschung: ich musste leider feststellen, dass wir auch am Alkoven einen Schaden haben:

Oben und unten. Hier habe ich schon einen Verdacht, wo das Wasser herkommt. Es sieht so aus, als ob außen die Dichtung nicht mehr einwandfrei ist. Kennst Du da einige Schwachstellen beim Knaus?

Nächstes Wochenende plane ich mir mal das Fenster vorzunehmen und ein paar Feuchtigkeitsprüfungen zu machen. Hast Du mir ein paar Tipps, wo ich auf jeden Fall messen sollte?

Grüße
Markus

buehlems hat geschrieben:-Wie man die Plastikpropfen heil abbekommt, ist mir ein Rätsel.
-Aber ich habe tatsächlich zwei rostige Schrauben gefunden. Meinst Du, dass das Wasser bei den Schrauben reinkommt oder eher vom Fenster?
-Da werde ich wohl ein Stück von der Wand ersetzen müssen. Gibt es einen Trick, um ein Stück aus der Wand sägen, ohne die Außenhaut aus Alu zu beschädigen? Mit der Stichsäge geht das ja nicht.
-dass wir auch am Alkoven einen Schaden haben ... Kennst Du da einige Schwachstellen beim Knaus?
-Hast Du mir ein paar Tipps, wo ich auf jeden Fall messen sollte?

1. mit einer ganz dünnen Spitze seitlich in den Pfropfen stechen und raushebeln.
2. das kann man nur sagen wenn man darüber misst, könnte immer von (noch)weiter oben kommen
3. zuerst schneidet man immer erstmal ein Stück der Dekorplatte raus. Rechteckig anzeichnen, mit nem Lineal oder ähnlichem die Schnittkante fixieren und mit einem Cuttermesser mehrmals die 2-3 mm dicke Platte durchschneiden. Dann mit einem Stemmeisen sauber nur die Platte bis zum Holz/Styropor entfernen.
4. jeder Alkoven ist eine einzige Schwachstelle, alles was von außen angeschraubt ist.
5. ringsrum von oben beginnend

Such mal nach meinem Fred "Hobby 535 Wasserschaden", da ist vieles beschrieben.
Gruß Kurt

Den Hobby Bericht habe ich am Wochenende auch gefunden. Der ist super. Vielen Dank.
Noch eine Frage zur Dichtmasse: Du schreibst Dekalin oder Fensterdichtmasse von Würth. Wo kriege ich letztere?
Ich habe noch eine ungeöffnete Kartusche Sikaflex. Kann man das auch nehmen?

Von Würth oder da wo es sowas gibt.
Sika ( außer 710 ) ist ein Kleber und für Abdichtarbeiten eher ungeeignet weil man es fast nicht mehr abbringt.
Das kannst aber ev. zum Schluss für irgendwelche Dichtnähte verwenden.

Noch eine Frage: ich habe von einem Nachbarn einen Feuchtigkeitsmesser bekommen. Den hält man einfach an die zu messende Fläche, da sind keine Messspitzen dran, die man ins Holz drücken muss.
Weißt Du auf welchem Messprinzip der funktioniert?
Misst der auch zuverlässig, wenn eine Beschichtung auf dem Holz ist? Ich habe da so eine Art Tapete.
Und vor allem: verfälscht nicht auch die rückwärtige Aluminiumwand das Ergebnis?
Morgen will ich mich mal dranmachen und schauen, wo das Wasser herkommt.

Tag
Solche Meßgeräte sind Schrott und taugen zum Messen in Womos überhaupt nicht. Die messen ( die Feuchtigkeit zwischen den beiden Spitzen ) zwar schon Feuchtigkeit, aber Du musst hierbei die ganze Wand zerstechen. Also nur wenn man einsticht funktioniert es.
Kauf Dir das MF 100 von Conrad für ca. 100.- , das ist gut und misst zerstörungsfrei.

alles klar. Ich habe ja zum Glück so ein Gerät.
Samstag habe ich gemessen. Das ist aber ganz schön fies: ich hatte eine Stelle, da zeigte das Messgerät 10 an, an trockenen Stellen ist es so um die 3-4. Dann habe ich aufgemacht und was kommt zum Vorschein: alles trocken, aber da war von hinten eine Metallfolie auf die Dekorplatte geklebt. Hast du eine Ahnung wofür die gut ist?

Noch eine Frage: Du empfiehlst den Caravankleber 145 31/HV der Fa. Ruderer. Leider ist der für Normalsterbliche nicht mehr zu bekommen: "Gem. Chemikalien-Verbots-Verordnung darf dieses Produkt nicht mehr an private Kunden abgegeben werden."
Weißt Du, wo man ihn noch herbekommen kann?
Gibt es eine Alternative?

Grüße
Markus

Tag
Ja,
Knaus klebt da so dünne Blechstreifen in die Wand. Meist an den Ecken der Fenster um den Schrauben der Rollos mehr Halt zu geben. Manchmal auch unter Verschraubungen von Sitzgruppen u.s.w.
Ist halt ne Erfahrungssache mit dem Messen. Man muss es einschätzen können ob da wirklich Nässe und ob da Rahmenhölzer drunter sein können. Dann vor dem Öffnen lieber intensiver, hier unten drunter messen, um sicher zu sein. Metalle lassen sich beim Messen harfscharf eingrenzen.
Für den Ruderer Kleber kenne ich keine Alternative.
Entweder bei guten Werkstätten, Reimo oder Movera versuchen.
Gruß Kurt